Claudia Heinrich berichtet aus Peru: Bei Forest Finance im Selva Perus.
In fast jedem Dorf steht an mindestens einer Hauswand der Slogan: „In unserem Dorf erkämpfen wir die Alphabetisierung“. Ende März wurden die Ergebnisse der jüngsten Studie zum Bildungsstand Evaluación Censal de Estudiantes 2011 veröffentlicht.
In Mathematik erreichen nur 13.2 % der Schüler das angestrebte Ziel, in Sprache ist es ein Drittel der Schüler. Im Vergleich zu 2009 stagnieren die Zahlen und sind, in Mathematik, sogar zurückgegangen. El Comercio, neben La República eine der größten überregionalen Tageszeitungen, resümiert, dass alle neuen Daten wie ein Hilfeschrei sind; ein Hilfeschrei aus genau dem Sektor mit der größter Bedeutung für Entwicklung und Modernisierung des Landes.
Spricht Forest Finance Mitarbeiter Basilio Suarez über das Wissen um nachhaltige Land- und Forstwirtschaft, wird deutlich, dass ihm sein Beruf zugleich Mission ist. Im Selva kann man eigentlich nicht verhungern; mannigfaltig ist das Angebot an Früchten, Nüssen, …. Der Agrarwissenschaftler kennt sich aus; derzeit bereitet er sich auf seinen Masterabschluss in Agrarwissenschaft n der Universität in Lima vor. Energisch beklagt er, dass es dennoch heutzutage in Perú heute Todesfälle aufgrund von Unter- bzw. Mangelernährung gibt.
Ich treffe Basilio Suarez in San José de Sisa und fahre mit ihm zu den Plantagen.
Jede Zone hat ihre eigenen Vegetation, jedes Tal sein eigenes Mikroklima. Die Mitarbeiter von Forest Finance haben bewusst nach strengen agrarökonomischen Kriterien ausgewählt, welches Terrain erworben und bewirtschaftet werden soll.
Vergangene Woche war die Grundsteinlegung für das erste Gebäude auf dem Grundstück. Das Haus, „nuestra casa“, wie Basilio und Paula, Agraringenieurin und Mitarbeiterin von ForestFinance, stolz verkünden, wird in nur drei Monaten fertig sein.
Auch Paola Molina bewegt das Thema der Bildung und will verloren gegangenes Wissen reaktivieren. Einmal hatte sie den Auftrag, für eine ameisengeplagte Region ein geeignetes Bekämpfungsmittel auszuwählen – das beste, schnellste, wirkungsstärkste sollte es sein. Sie empfahl „oso hormiguero“ (Ameisenbär). „Und wo wird das verkauft, wie wird das dosiert, wie wirkt es,…?“, fragte man sie verwundert über die „neue Substanz“.
Heliconia rostrata
In unseren Breitengraden findet man sie zum Beispiel hier.
Alle Fotos von Claudia Heinrich