Ökostädte in China
Die Financial Times Deutschland titelte am 27.12.2011: „Öko Morgana“ und lieferte unter dieser Überschrift eine kritische Betrachtung von Tianjin Eco-City, einer der neuen Ökostädte in China.
Das Projekt Tianjin Eco-City kann auf Erfahrungen zahlreicher bereits bestehender Ökostadt-Projekte zurückgreifen und tritt ein dabei ein durchaus fehlerbelastetes Erbe an. Jetzt soll alles besser werden und das deutsche Bundeswirtschaftsministerium, ausgestattet mit einer von Angela Merkel signierten Absichtserklärung, hilft dabei.
Ruth Fend, Autorin des Artikels der FTD, zieht allerdings folgendes Fazit: „Nachhaltigkeit vieler Projekte ist nur Etikettenschwindel“. ‚Good will‘ im Konzept und strenge Disziplin in der Umsetzung gehen nicht Hand in Hand. Darüber hinaus ist die reale Nachfrage ungesichert, die Verkehrsanbindung ungünstig; aus Öko-Städten drohen verwaiste Öko-Satelliten zu werden.
Für uns noch mal wieder Anstoß, bei allem Engagement für Nachhaltigkeit nie den zweiten Blick zu vergessen. Nachhaltigkeit schwebt nicht im luftleeren Raum, auch wenn Ökostädte auf vergiftetes Brachgelände gebaut werden. Es braucht den Systemblick und die Antizipation von Wechselwirkungen und dynamischen Prozesse.