Die größte Mutprobe: Heil über die Straße zu kommen.
Die Masse an Mopeds ist unglaublich. Dagegen sind die Harley Days in Hamburg echter Kinderkram. Wenn Du es das erste Mal geschafft hast, heil über die Straße zu kommen, überströmen Dich unglaubliche Glücksgefühle. Irgendwie sieht das ganze aus wie Entenangeln auf dem Dom. Unglaubliche Mengen Mopeds (Enten) schwimmen im Kreis, totales Durcheinander- und keinem passiert etwas. Nur einen Fehler darf man nicht begehen: Stehenbleiben!
1 € entspricht 26.880 Dong. Wow, was für ein Rechenkurs. Für einige Tage darf ich mich als Millionär fühlen!
Und als Millionär geht’s in den Tempel der Literatur. Eine gigantische, über 1000 Jahre alte Anlage aus der Zeit der chinesischen Herrschaft umgeben von einer großen Mauer und einer Art Moped-AVUS.
Innerhalb der Mauern stehen große Bäume, Tempel, Statuen. Traditionelle Live-Musik, Orte der Ruhe und des Friedens. Im letzten Tempel ist tatsächlich eine Buddhastatue, die auf unverkennbare Weise einem gewissen Herrn Ho ähnelt.
Als ich an der Außermauer auf die anderen warte, kommen hunderte von Schulkindern vorbei, die offensichtlich innen eine gemeinsame Veranstaltung haben. Noch nie habe ich so viele „Hellos“ und freundliches Zuwinken erlebt.
Nach dem Essen flanieren wir zu Fuß weiter durch die Stadt- der Hanoier dagegen macht es eher mit dem Moped. Wen wundert´s? Wir gehen an einem schönen innerstädtischen See entlang (durchaus vergleichbar zur Hamburger Außenalster). Alle Bänke sind von verliebten Paaren besetzt. Es ist mild, schön beleuchtet und trotzdem könnte ich jetzt gut ins Bett fallen. Geht nicht, denn um 21.15 Uhr sind wir für das Wasserpuppentheater gebucht. Eine wirkliche Attraktion. Es kämpfen alle mit ihren schweren Augenlidern – und bei der meditativ begleitenden Musik fällt es nicht leicht durchzuhalten. Doch es lohnt sich, denn man bekommt sehr ungewöhnliche, traditionelle Puppenspielkunst zu sehen. Auch wenn die Story nicht ganz eindeutig ist, so ist reichlich Action dabei.
Fischer versuchen frische Fische zu fischen, die immer größer und schließlich erst zu Schlangen, dann zu Drachen werden. Aus kleinen Drachen werden große Drachen. Toll inszeniert und gespielt.
Am Ende gibt es jedenfalls ein Liebes-Happy-End.