Aus Perú berichtet Claudia Heinrich für h+h

Dem paraguayanischen Chaco drohen den dort lebenden Ayoreos einschneidende Ökosystemveränderungen durch massive Abholzungen lese ich in der Zeitung im Flugzeug und erhalte die passende Einstimmung auf meine Reise zu ForestFinance Perú.

Nachhaltige Forstwirtschaft, was heißt das im drittgrößten Land Südamerikas?
Perú ist Costa – Sierra – Selva , so stellen Peruaner ihr Land meist vor.
Costa, das ist die staubige Wüste entlang der Pazifikküste. Der Humboldtstrom bringt kaltes Wasser aus der Antarktis zum Äquator, auflandige Winde kühlen die Luft über dem Land zusätzlich ab und der Regen bleibt fern, weil die westlich gelegenen Anden eine natürliche Wasserscheide bilden. Die Schönheit der peruanischen Küste zu entdecken braucht einige Tage, auf den ersten Blick sind da Dunst, Staub und Steine.
Ganz anders die Sierra, das bergige Rückgrat des Landes. Sierra umfasst die Region, die gemeinhin mit Perú verbunden wird: die Anden, deren Name übrigens von den als „andenes“ bezeichneten, terassenförmigen Feldern der Inkas stammt. Welch agronomische Kunst, an steilen Hängen Mais, Kartoffeln, Yuca, Erdnüsse, Kaffee, Kakao und vieles mehr anzubauen.
Für Kakao kam ich nach Perú, für Kakao werde ich über die Anden hinweg in den Osten des Landes reisen. Selva ist der größte, doch geographisch wohl weniger bekannte Teil Perús. Dort verschwinden die Anden in der dichten Vegetation der Amazonasregion, der für Europäer am wenigsten vertrauten Welt.

Der internationale Flughafen Lima liegt an der Küste. Dort ist jetzt Herbst. Ostern im Herbst, bei 30 Grad.

Weil Christus bis Sonntag tot ist, kann man ab Karfreitag tun und lassen was man will, so eine Legende oder auch eine der ausgelasseneren Ideen des Synkretismus, in dem sich christlicher und vorchristlicher Glaube ähnlich einer botanischen Veredelung die Hand reichen. Neben eindrucksvollen Prozessionen reich an Weihrauch zeigte sich vor allem viel Geschäftigkeit. Unvorstellbar sei es, dass in Deutschland Geschäfte zwei Tage lang schließen und man auf Vorrat kaufen muss.

 

Alle Fotos von Claudia Heinrich