Claudia Heinrich berichtet aus Peru: Bei Forest Finance im Selva Perus

Erreichbarkeit ist neben Technologie einer der Schlüssel zur effizienten und nachhaltigen Landwirtschaft. Mit täglich vier Flügen nach und von Lima ist Tarapoto ein Verkehrsknotenpunkt im südwestlichen Selva Perus.

Von Lima ein kurzer Sprung über die Anden in eine mittelgroße moderne Stadt, die trotz schnellem Wachsen ihre tropische Gelassenheit nicht verloren hat. Wi-Fi im Hotel und Reis mit Kochbananen zum Frühstück – das Angebot, mit Europa verbunden zu bleiben und sich dennoch in einer fernen tropischen Welt zu fühlen, so zeigt sich Tarapoto.

Die Mischung aus Offenheit und Zurückhaltung der Menschen hier lässt den Exotenstatus der Gringa in den Hintergrund treten. Immer wieder komme ich schnell ins Plaudern; aufschlussreich, freundlich, angenehm.

Bereits auf der Fahrt nach San José de Sisa, wo sich die Pflanzungen von Forest Finance befinden, erhalte ich meine erste Lektion in Kakao. Im Sammeltaxi, ein Pkw, der mit mir allein startet und auf der Fahrt durch Tarapoto sich allmählich mit weiteren Fahrgästen sowie mit Welpen und Hühnern füllt. Ich habe das Privileg vorn sitzen zu dürfen und im Chauffeur einen aufmerksamen Gesprächspartner zu finden, der sich noch dazu mit Kakao auskennt und nur für mich und meine Neugier hier und da anhält, um mir am Wegesrand verschiedene Kakaoarten zu zeigen.
Für die Fahrt von Tarapoto nach Sisa brauchen wir eine Stunde, früher, vor weniger als fünf Jahren, bevor eine brasilianische Firma die Strecke zu einer asphaltierten Landstraße ausbaute, waren es drei Stunden Reise.

 

Alle Fotos von Claudia Heinrich