Club of Rome kündigt Nachhaltigkeitsrevolution an.
Die pragmatische und auf Operationalisierbarkeit ausgerichtete Definition von Nachhaltigkeit des Wirtschaftssektors öffnet sich der Kritik der Wissenschaft.
Dort wird schon seit langem dem Parameter der Ökologie Priorität eingeräumt. Klima und natürliche Ressourcen bilden nicht länger eine der Säulen der Nachhaltigkeit, sondern werden zum Fundament für die Entwicklung von Ökonomie, Kultur und Sozialem. „Ohne eine intakte Umwelt ist weder Wirtschaft noch soziale Gerechtigkeit möglich. Darum bedeutet Nachhaltigkeit vor allem Umweltschutz“, betonte auch Prof. Donald Huisingh von der Universität Tennessee gegenüber dem Handelsblatt.
In Nachhaltigkeitsberichten von Unternehmen wird der Wirkungszusammenhang des „Drei-Säulen-Modells“ anerkannt. Doch die Messbarkeit des ökologischen Aspekts bleibt unerfüllt, ist in herkömmlichen Gewinn-Verlust-Rechnungen nicht ermittelbar. So müsste nun, nachdem bewusst geworden ist, dass Wirtschaft die Triebkraft für ökologischen Fortschritt ist, der nächste Schritt darin bestehen, dass sich einzelne Branchen auf die von ihnen beeinflussbaren ökologischen Herausforderungen konzentrieren und eben dadurch ihrer unternehmerischen Herausforderung in Zukunft gerecht werden.
Die Brisanz und Unabdingbarkeit dessen ist dem jüngsten Bericht des Club of Rome ablesbar.
So düster das gezeichnete Bild einer ökologisch wie gesellschaftlich bedrohten Zukunft ist, so unbestimmt ist die Verkündigung einer Nachhaltigkeitsrevolution.
Diese unbestimmt gemischten Gefühle zu zerstreuen vermag womöglich ein Blick auf den jüngsten Beschluss des Bundesrates. Am 11. Mai 2012 wurde mit großer Mehrheit fraktionsübergreifend der Gesetzentwurf zur Kürzung der Solarförderung in den Vermittlungsausschuss verwiesen. Der seit März vorliegende Gesetzentwurf muss nun nachgebessert werden. Kompromisse bezüglich der Absenkung der Einspeisungsvergütung bereits begonnener wie auch zukünftiger Projekte sind zu erwarten.
Könnten dies die Vorboten einer Nachhaltigkeitsrevolution sein?